Ich habe die 'Kinder' von Bruder Wendelin gemalt (in german)
Interview:
Maximilian
Fritz
Als
junger
Künstler
kam
er
1993
das
erste
Mal
nach
Deutschland.
Nicht
mehr
als
die
Nummer
eines
entfernten
Bekannten
hatte
er
im
Gepäck.
Die
Familie
und
die
Nachwehen
der
Sowjetunion
hat
er
Zuhause
in
Weißrussland
gelassen.
Alexander
Salivontschik
ist
am
19.
Mai
in
1957
in
Novolinsk,
Ukraine
geboren.
Mit
36
Jahren
wagte
er
einen
Neuanfang
in
einem
Land,
dessen
Sprache
er
nicht
beherrschte.
Trotzdem
hat
er
sich
durchgesetzt.
Hat
sich
an
der
Städelschule
ausbilden
lassen,
sich
als
Künstler
neu
gefunden
und
kann
von
seiner
Kunst
leben.
Unterstützt
hat
ihn
dabei
auch
Bruder
Wendelin
und
der
Franziskustreff.
Bis
heute
ist
er
Gast
des
Franziskustreffs.
Dort
findet
er
Ruhe
und
Inspiration.
Über
sein
Leben
als
Künstler
hat
Alexander
mit
uns
gesprochen.
Was hat Dich 1993 - kurz nach dem Ende der Sowjetunion - nach Deutschland gebracht?
Nachdem
ich
1991
aus
Chicago
zurückkam,
habe
ich
mein
ganzes
Geld
für
den
Bau
meines
Hauses
in
Weißrussland
ausgegeben.
Doch
erinnerte
ich
mich
an
Frankfurt,
als
ich
nach
Chicago
geflogen
bin
und
dort
einen
Zwischenstopp
hatte.
Im
Gepäck
hatte
ich
die
Nummer
eines
Bekannten
meiner
Cousine.
In
Frankfurt
habe
ich
an
seiner
Wohnungstür
geklingelt.
Er
hat
mir
die
Tür
geöffnet
und
gefragt,
wer
ich
sei.
Ich
meinte,
ich
sei
der
Cousin
seiner
Bekannten
und
arbeite
als
Künstler.
Daraufhin
wollte
er,
dass
ich
ein
Porträt
von
ihm
male,
als
Beweis
dass
ich
auch
ein
Künstler
sei.
Daraufhin
hat
er
mich
für
sechs
Nächte
bei
sich
schlafen
gelassen..
Ich
finde
das
faszinierend.
Ein
fremder
Mensch
hat
mich
einfach
so
bei
sich
schlafen
lassen.
Für
mich
ist
das
ein
Wunder!
Wann genau hast Du zum ersten Mal den Franziskustreff besucht?
Im Dezember 1993 war ich das erste Mal im Franziskustreff. Ein Jahr nach seiner Gründung. Damals war noch vieles unorganisierter als heutzutage.
Kannst Du Deinen allerersten Tag im Franziskustreff erläutern. Wie hast Du dich da gefühlt hast?
Damals kam ich aus der Sowjetunion und mir wurde immer gesagt, dass sei das beste Land. In der Realität merkst Du, das stimmt nicht wirklich. Zur Sowjetzeit gab es keinen Gott. Gott war Opium für das Volk. Das erste Mal im Franziskustreff hatte ich richtig Angst. Ich hatte Angst im Franziskustreff falsch zu sein. Ein Ort wo nur Deutsche und kranke Leute Platz haben. Als ich dann in der Schlange stand, begrüßte mich Bruder Wendelin mit einem freundlichen Lächeln. Kein gespieltes Lächeln, sondern ein aufrichtiges Lachen. Als ich den Franziskustreff betrat, haben mich die verschiedenen Würste, das Brot, die Brötchen, die Marmelade umgehauen. Für mich war dies das Paradies. Mit den ganzen Helfern, die einen fragen, ob man Tee oder Kaffee trinken möchte. Das war für mich Liebe. Ich war total überrascht. Ich habe allen meinen Freunden davon erzählt. Niemand wollte mir glauben. Das war Deutschland für mich. Zugegeben mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt (lacht). Denn ich habe verstanden, dass es normal ist. In der Sowjetunion war all das unnormal. Alles war umgekehrt. Es war ein von Dämonen gebautes System. Davon hat Dostojewski schon vor 60 Jahren geschrieben. Für mich ist er ein Prophet. Er hat uns gewarnt. Und siehe da er hatte Recht.
Hast auf der Straße gelebt, als Du damals den Franziskustreff besucht hast?
Nein. Zunächst wie gesagt beim Bekannten meiner Cousine. Durch die Kunst bin ich zur Städelakademie gekommen. Zufällig habe ich dort einen Litauer kennengelernt. Er hat mir ein Zimmer in einem Hostel vermittelt. Dort konnte ich für 15 Mark schlafen. Doch das war nichts für mich. In meiner ersten Nacht sind permanent Leute im Zimmer aus- und eingegangen. Schließlich begann die Putzfrau um sechs Uhr morgens zu saugen. Das war zu viel für mich. Mein Freund Richard aus Litauen hat mir dann ein Zimmer im Studentenwohnheim vermittelt. Das waren richtige Zimmer dort, mit einem Bett, Bad und Fernseher.
Konntest Du während Deiner Besuche im Franziskustreff, eine Beziehung zu Bruder Wendelin aufbauen - Gründer und bis 2006 Leiter des Franziskustreffs?
Am
Anfang
nicht.
Erst
später
haben
wir
uns
besser
kennengelernt.
Doch
hat
er
mir
auf
den
ersten
Blick
gefallen.
An
seinem
Gesicht
konnte
ich
sofort
erkennen,
dass
sein
Herz
am
rechten
Fleck
sitzt.
Er
hatte
eine
väterliche
Ausstrahlung.
Mit
seiner
ruhigen
Art
hat
er
Konflikte
schnell
gelöst.
Irgendwann
habe
ich
herausgefunden,
dass
er
wie
mein
Vater
Schneider
war,
das<s>s</s>
hat
meine
Beziehung
zu
Bruder
Wendelin
gestärkt.
Nach
ein
paar
Jahren
ging
es
mir
bei
meinen
Besuchen
im
Franziskustreff
nicht
mehr
nur
darum,
dort
zu
frühstücken.
Der
Liebfrauenberg
wurde
immer
mehr
zu
einem
Ort,
an
dem
ich
Kraft
geschöpft
habe.
Die
Mönche
und
auch
die
Kirche
haben
mir
in
meiner
Anfangszeit
in
Deutschland
sehr
geholfen.
Durch
das
Fortführen
alter
Gewohnheiten,
wie
zum
Beispiel
dem
Beten,
habe
ich
Ruhe
gefunden
Doch
habe
ich
natürlich
in
meiner
Anfangszeit
auch
viel
geweint,
da
ich
meine
Familie
in
Weißrussland
vermisst
habe.
In
der
Kirche
hat
mir
zu
der
Zeit
eine
Frau
geholfen.
Sie
hat
mich
getröstet.
Sie
hat
mir
ein
Taschentuch
gereicht.
In
solchen
Momenten
habe
ich
begriffen,
dass
ich
nicht
alleine
bin.
Aus
Dankbarkeit
habe
ich
dieser
Frau
dann
ein
Bild
von
Jesus
Christus
gemalt.
Solche
Geschichten
zeigen
mir,
dass
wir
alle
einen
Gott
haben.
Das
verbindet.
Kannst Du den Prozess erläutern, wie Du arbeitest. Also wie Du ein Gemälde erschaffst?
Ich
mag
das
Bahnhofsviertel
mit
seinen
ganzen
Puffs,
seinen
Kneipen
und
den
verschiedenen
Leute.
Diese
Menschen
sind
für
mich
mein
Material.
Warum
diese
Menschen?
Hochglanzzeitschriften
mit
schönen
Menschen
gibt
es
genug
und
überall.
Diese
„glänzenden“
Leute
aus
Hollywood
leiden
auch
innerlich
wie
Obdachlose.
Aber
die
Hochglanzzeitschriften
zeigen
diese
Probleme
nicht.
Obdachlose
und
Alkoholiker,
die
nicht
glänzen,
sagen
was
Ihnen
auf
dem
Herzen
liegt.
Denen
ist
es
egal,
sie
haben
alles
verloren.
Deshalb
gehe
ich
ins
Bahnhofsviertel.
Ich
sehe
dann
die
Menschen,
wie
diese
netten
Frauen,
die
mich
mit
einem
„Hallo“
begrüßen.
Und
man
merkt
sofort
sie
leiden.
Oder
die
Drogen
Junkies,
die
kaum
noch
sprechen
können.
Das
ist
unglaublich!
Manchmal
wenn
ich
jemanden
sehe,
der
auf
dem
Boden
sitzt,
sehe
ich
ihn
an
und
wenn
er
zurückschaut,
dann
begrüße
ich
ihn
und
frage
ihn
wie
es
ihm
geht.
Wenn
dann
ein
Dialog
entsteht,
frage
ich
ihn,
ob
ich
ein
Foto
von
ihm
machen
darf.
Zum
Beispiel,
weil
er
tolle
Gesichtszüge
hat.
Meist
werde
ich
dann
gefragt:
Ja,
warum
denn?
Ich
erkläre
ihm
dann,
dass
ich
Künstler
bin
und
seine
Gesichtszüge
für
ein
Porträt
brauche.
Ich
verwende
dann
nur
Teile
seines
Gesichts
für
ein
Porträt.
Die
meisten
sind
damit
einverstanden.
Ich
gebe
ihnen
dann
noch
drei
oder
vier
Euro.
Was machst Du dann mit den Fotos?
Ich
schaue
mir
meine
Fotos
an.
Dabei
komme
ich
mir
manchmal
wie
ein
Chirurg
vor.
Mhmm
diese
Auge
oder
diese
Nase
haben
eine
wunderbare
Struktur.
Oder
ich
gehe
ab
und
zu
in
einen
Buchladen
und
sehe
dort
interessante
Gesichtsstrukturen
von
Schauspielern
oder
Schriftsteller.
All
diese
Gesichtszüge
sammele
ich.
Und
dann
baue
ich
eine
Gestalt
dieser
Menschen.
Wenn
ich
diese
Gestalt
baue,
bedeutet
die
von
mir
erschaffenen
Porträts
sehen
aus
wie
wahre
Obdachlose.
Doch
male
ich
keine
Porträts
eins
zu
eins.
Für
mich
sind
die
Menschen
wie
ein
Kino
ohne
Filter.
Nur,
dass
ich
der
Filter
bin.
Ich
nehme
dabei
alles
auf,
was
ich
sehe.
Das
ist
echt.
Alles
ist
echt.
Für
mich
ist
das
sehr
sehr
wichtig.
Denn
ich
bin
Künstler
und
ich
muss
das
so
machen.
Das
ist
dann
meine
Aufgabe
in
meinem
Leben.
Ich
muss
dieses
Echte
wiedergeben.
Zum
Beispiel
bei
verrückten
Menschen
dachte
ich
früher,
die
sind
nur
aggressiv.
Doch
habe
ich
gemerkt,
dass
sie
nur
wie
Kinder
sind.
Aber
jeder
Mensch
hat
sein
Schicksal.
Dieses
Schicksal,
also
das
echte
Leben
von
Gott
gegeben.
Vielleicht
ist
ein
Verrückter
damit
nicht
so
unglücklich,
wie
ein
Millionär,
der
bequem
in
seinem
Sessel
sitzt
und
einen
schmutzigen
Job
hat.
Ein
Verrückter
hat
einfach
Pech.
Im
Evangelium
steht,
dass
Gott
meinte,
kommt
zu
mir
Essen,
doch
alle
„guten“
Menschen
haben
keine
Zeit.
Dann
hat
Gott
beschlossen,
alle
Menschen
von
der
Straße
einzuladen.
Jesus
hat
auch
gesagt:
Ich
bin
auf
die
Welt
für
die
gesunden
Menschen
gekommen.
Ich
komme
für
die
armen
und
kranken
Menschen.
Das
ist
auch
das
Modell
des
Franziskustreffs.
Hier
stehen
solche
Menschen
wieder
auf.
Auf
der
Straße
sind
sie
Obdachlose.
Im
Franziskustreff
sind
sie
normal.
Wie hat der Franziskustreff Deine Kunst geprägt?
Schon immer hatte ich Interesse für die Menschen von der Straße. Ich selbst hatte eine goldene Kindheit. Meine Eltern, meine Oma alle haben sich um mich gekümmert und mich geliebt. Für mich war diese Liebe immer da. Ich hatte das Gefühl ein besonderes Kind zu sein. Doch ich war nicht besonders, sondern nur ein Enkel bzw. ein Kind. Manchmal sehe ich Menschen, die diese Liebe nicht hatten. Vielleicht sind ihre Eltern früh gestorben oder sie waren Alkoholiker. Also Menschen, die keine goldene Kindheit hatten. Also Menschen von der Straße mit einem harten Schicksal. Dostojewski zum Beispiel schreibt über diese Leute mit Liebe. Diese Menschen brauchen nämlich Liebe.
Was genau hat damit der Franziskustreff zu tun?
Wenn ich jetzt mit fast 60 Jahren auf mein Leben zurückschaue. Dann merke ich im Leben gibt es kein Zufall. Wenn ich behaupten würde, dass mein Leben ein großer Zufall sei, dann würde ich lügen. Jetzt verstehe ich, dass Gott mir geholfen hat, mein Leben zu bauen. Ohne Gott es zu bauen, geht nicht. Da verliert man. Früher dachte ich, ich bitte Gott um etwas. Und Morgen oder Übermorgen tritt es ein. Nein, mir wird geholfen, wenn der richtige Zeitpunkt eintritt.
Seit wann gehst Du nicht mehr in den Franziskustreff?
Ich gehe immer noch in den Franziskustreff, wenn ich in Deutschland bin. Ich brauche das.
Finanziell brauchst Du das nicht mehr?
Nein. Was ist denn schon Finanziell? (Lacht) Der Franziskustreff hat mir die Augen geöffnet, was ein Sozialstatt wirklich bedeutet. Für mich ist der Franziskustreff eine Vorlage für einen Roman. Über jeden zweiten Menschen könnte ich schreiben. Meine Sprache ist die Leinwand. Ich muss das machen. Manchmal denke ich, vielleicht sollte ich jeden Tag acht Stunden arbeiten. Ich fühle mich wie ein Manager
Du hast in Frankfurt an der Städelschule studiert. Wie kam es dazu?
Zunächst
einmal
habe
ich
mich
an
der
Städelschule
eingeschrieben,
um
ein
Studentenvisum
zu
erhalten.
Mit
der
Zeit
habe
ich
verstanden,
dass
die
Städelschule
eine
bedeutende
Künstlerschule
mit
wichtigen
Dozenten,
wie
Professor
Kirkeby,
ist.
An
der
Schule
wurde
ich
frei.
In
Russland
habe
ich
eine
gute
Technik
gelernt,
war
aber
nie
frei.
Künstler,
die
in
Museen
ausgestellt
waren,
waren
Götter
für
mich.
Damals
war
ich
ein
Schüler.
Während
meiner
Zeit
an
der
Städelschule
verstand
ich,
dass
ich
auch
ein
Meister
bin
und
nicht
nur
Schüler.
Um
2004,
2005
hatte
ich
ein
paar
geistige
Probleme.
Ich
war
damals
44
Jahre
alt,
war
als
Künstler
nicht
berühmt,
hatte
nicht
genug
Geld
um
mich
um
meine
Familie
zu
kümmern.
Kurz
gesagt:
Ich
hatte
Depressionen.
Eines
Abends
war
ich
zu
der
Zeit
zum
Beichten
in
der
Kirche
und
erzählte
von
meinen
Problemen,
dass
ich
zwei
Kinder
und
eine
Frau
habe,
dass
meine
Zukunft
ungewiss
ist.
Nach
ein
paar
Tagen
traf
ich
dann
den
Entschluss
dem
Franziskustreff
ein
Geschenk
zu
machen.
Als
Bruder
Wendelin
eines
Abends
den
Franziskustreff
absperrte,
gab
ich
ihm
ein
Triptychon.
Für
mich
war
das
ein
Zeichen
der
Dankbarkeit.
Zu
der
Zeit
habe
ich
mehreren
Leuten
Bilder
von
mir
geschenkt.
Doch
für
mich
war
dieser
Moment
als
ich
Bruder
Wendelin
mein
Geschenk
überreicht
habe,
ein
besonderer
Moment
in
unserer
Beziehung.
Du hast erzählt, dass in Frankfurt Deine Kunst frei wurde. Inwiefern hat Frankfurt Einfluss auf Deine Kunst genommen?
Professor Kirkeby hatte zehn Studenten pro Jahr in seinem Kurs. Damir waren seine Kurse die kleinsten. Er hat mich damals zu sich genommen, da ihm meine Arbeit ihm gefiel. Sofort hat er erkannt, dass ich Russe bin und Fan der russischen, analytischen Kunst bin. Wir beide waren beide Fans von Filonow. Deshalb hat er mich zu sich in die Klasse geholt. Trotzdem meinte Professor Kirkeby: „Alexander du bist nicht Filonow nicht. Du bist Salivontschik. Vergiss das nicht! Nimm eine breitere Leinwand, einen breiteren Pinsel und probiere Dich aus.“ Bei Kunstausstellungen oder Eröffnungen habe ich dann große Bilder gesehen. In der Schirn gab es damals eine große Ausstellung von Peter Doig. Er ist bis heute Professor an der Kunstakademie in Düsseldorf. Peter Doig malt große Landschaften oder große Figuren von 3x2m. Nach Peter Doigs Ausstellung habe ich probiert große Bilder zu malen. Ich hatte Angst solche großen Bilder mit einem breiten Pinsel zu malen, da die russische Schule nur mit kleinen Pinseln ganz fein malt.
Wieso hast Du Dich plötzlich entschieden großflächig zu zeichnen?
Die großen Bilder sind ein Zeichen unserer Zeit. Die kleinen Bilder gemalt mit feinen Pinseln sind für mich vorbei. Diese Zeiten sind zwar nicht komplett vorbei. Mit der Globalisierung habe ich kapiert, dass in Ausstellungen, wie dem Städel, dem MMK große Bilder unsere Zeit sind. Paletten, Staffelleinwände oder kleine Bilder sind vorbei. Das war 1950/1960, aber nicht die 2000er.
Warum ist heute die Zeit der großen Bilder?
Das
ist
die
neue
plastische
Sprache
der
heutigen
Zeit.
Früher
haben
die
großen
Künstler
Porträts
gemalt,
wie
naturalis.
Die
heutige
Zeit
ist
viel
verrückter
als
noch
vor
30
Jahren.
Heutzutage
ist
alles
verrückt.
Der
Terrorismus.
Einfach
alles.
Meine
Bilder
sollen
beeindrucken.
Nicht
durch
ihre
Größe
oder
ihren
Effekten.
Sondern
durch
Menschen.
Ihre
Augen,
ihre
Nase,
ihre
Lippen
sollen
beeindrucken.
Sie
sollen
Gestalten
sein.
Wir
Menschen
vergessen
oft
dass
wir
Gestalten
Gottes
sind.
Mit
meinen
großen
Bildern
will
ich,
wie
mit
einer
Lupe
genau,
die
Menschen
vergrößern.
Und
dann
erkennen
sich
die
Leute
wieder
in
meinen
Bildern.
Egal,
ob
der
Gemalte
ein
Alkoholiker
oder
ein
Obdachloser
ist.
Sie
sehen
die
Augen,
die
Falten.
Darin
erkennen
sie
ihr
eigenes
Leben
in
meinen
Porträts
wieder.
Meine
Bilder
sprechen.
Heutzutage
werden
Bilder
oft
als
Interieur-Bilder
oder
als
Bilder
für
das
Sofa
verwechselt.
Doch
diese
Bilder
vergisst
man
fünf
Minuten
nach
der
Eröffnung
schon
wieder.
Doch
Malen
ist
für
die
Ewigkeit.
Das
ist
die
Aufgabe
eines
Künstlers.
Doch
das
rät
total
in
Vergessenheit!
Viele
Künstler
und
Galeristen
sind
heutzutage
auf
der
Spur
nach
dem
Geld.
Dadurch
verkaufen
sie
nur
Bestseller.
Hauptsache
sie
verkaufen
etwas.
Dann
vergessen
sie
alles.
Was ist Dein Verständnis eines Künstlers in der heutigen Zeit?
Als ich anfing Kunst zu studieren, haben meine Eltern gesagt:“ Ach Alexander geh und studiere. Danach kannst Du Plakate malen. Dir ein Auto kaufen usw.“ Doch unsere Lehrer haben gemeint:“ Sie können etwas für die Kunstgeschichte Weißrussland vollbringen. Schauen Sie sich die Bilder in den Museen von St. Petersburg an. Dann verstehen Sie warum diese Künstler große Meister geworden sind." Doch heutzutage wird vieles durch Spekulation kaputtgemacht.
Wieso glaubst Du, bist du Künstler geworden?
Wenn ich nicht male, weil ich keine Zeit oder Möglichkeit dazu habe, fühle ich mich schlecht. Ich verliere dann meine Zeit. Ich merke, dass ich ein Talent von Gott bekommen habe und es gilt dieses Talent auszunutzen. Denn es ist nicht nur mein Leben. Für Maler ist nicht nur die Leinwand oder der Pinsel Material. Für mich ist das Laben das Material. Dabei beschäftige ich mich mit Fragen, wie woher kommt das Leben, wohin geht es? Das sind die großen Fragen. Die Aufgabe eines Künstlers ist es darauf Antworten zu finden. Und dann ist es meine Aufgabe mit Farbe und Leinwand dieses Leben anderen Menschen zu erklären – und zwar aufrichtig. Ohne Kommerz! Aufrichtig. Das ist zwar schwer. Aber auch eine großartige Aufgabe.
Du bist jetzt 59 Jahre alt. Wenn Du auf Dein Leben zurückschaust, was macht Dich stolz?
Zunächst einmal bin ich auf meinen Sohn und meine Tochter stolz. Auch auf zwei Häuser, die ich gebaut habe. Bis heute bin ich stolz, dass ich meine Königsdisziplin als Maler nicht verraten habe. Bis heute verdiene ich Geld durch Ölfarben, Leinwände, Skizzen. Ich habe versucht, mit dem was ich kann nicht zu lügen. Also keine süßen Landschaften oder sexy Frauen zu malen, die man gut verkaufen kann. Ich möchte erzählen, was ich sehe. Wenn Leute mit mir sprechen, sprechen Sie immer aufrichtig, weil ich ihnen sage, wie ich mich aufrichtig fühle oder gemacht habe. Für mich ist es heutzutage etwas Besonderes, aufrichtig und ehrlich zu sprechen. Heute wird viel gelogen- Für viele ist das normal. Es ist weniger gefährlich und viele Menschen haben Angst. Doch wenn man mit ihnen ehrlich spricht, bekommt man auch eine aufrichtige Antwort. Manchmal erzählen die Menschen von ihren Problem, die sie schon lange für sich behalten. Diese lassen sie dann im Gespräch mit mir einfach raus.
Source: franziskustreff.de
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